SIGMA 35/1.4 aus der ART-Serie im Feldtest auf einer Hochzeit

Puh, wie fange ich hier am Besten an. Nunja, normalerweise mache ich keine Tests und habe auch keine Möglichkeiten mit irgendwelchen Charts und Testständen ein Objektiv auf Herz und Nieren zu testen.

Trotz alle dem oder gerade deswegen hatte ich mich besonders gefreut, dass ich von »SIGMA das neue 35/1.4 aus der ART-Serie zum Testen bekommen habe.

Was ich aber auf jeden Fall testen kann, ist die Praxistauglichkeit. Diese habe ich, wie schon oben beschrieben, bei einer Hochzeit durchgeführt. Sozusagen ein Feldversuch, denn was nützt es mir, draußen den Garten zu fotografieren, wenn ich doch gerade bei Events wie Hochzeiten auf die Leistung und Zuverlässigkeit einers Objektives angewiesen bin.

Objektive mit einer Brennweite von 35mm gehören zu den Weitwinkligen Objektiven, klar nicht so weitwinklig wie 24mm aber trotzdem. Eigentlich gar nicht so meine Brennweite die ich viel verwende. Ich liebe ja Portraits und den Look von Teleobjektiven. Und gerade beim Punkt Portrait hat die geringe Brennweite den Nachteil, dass man sehr nah an die Personen ran muss.

Apropos nach dran – die Naheinstellgrenze des 35mm liegt bei geringen 30cm. Nun muss man aber wissen, dass die Naheinstellgrenze nicht vom „Ende des Objektivs“ zum Objekt gemessen wird, sondern vom Sensor der Kamera zum Objekt. Aufgrund der Länge des Objektivs von ca. 10cm bleibt dann quasi ein Abstand von gerade mal 20cm – und das ist echt ganz schön nah! Das ist natürlich super, besonders wenn man das Objektiv jetzt nicht für ein Portrait sondern von Details einsetzen möchte. Man erreicht durch den geringen Abstand zum Objekt und der hohen Offenblende eine sehr gute optische Freistellung und der Look ist fantastisch.

Die Haptik des Objektivs ist absolut hochwertig, kein billiges Plastik sondern matt-glänzendes Metall umgibt das gute Stück. Ich pers. mag zwar den leicht rauhen Look der »NIKKOR Objektive lieber, ist das lässt das SIGMA natürlich nicht schlechter aussehen.

Jetzt muss ich leider etwas lobhuldigen, die Schärfe des Objektivs ist unglaublich gut, selbst bei Offenblende ist das Objektiv knackscharf, jedoch ist natürlich bei einer Blende von 1.4 der Schärfebereich gefährlich klein und man muss sehr aufpassen. Trotzdem – Licht ist nur zu ersetzen mit Lichtstärke – und davon bietet das SIGMA 35/1.4 eine Menge.
Ich war wahrlich überrascht welche Details und Schärfe noch bei fast völliger Dunkel möglich ist.

Wie ich ja Anfangs schon schrieb habe ich das Objektiv bei einer Hochzeitsreportage dabei gehabt. Gerade beim Getting Ready hat es mir super gefallen und später bei der Feier. Von der Geschwindigkeit ist es durch den HSM (Hyper Sonic Motor) sehr schnell und völlig geräuschlos.

Fazit: Trotz des stolzen Preis von 999,- (UVP) (bei Preissuchmaschinen aktuell mit ca. 710,- EUR gelistet) ist das SIGMA 35/1.4 ein wirklich klasse Objektiv, das selbst bei Offenblende eine sehr gute Schärfe bringt. So gesehen ist der Preis auch absolut gerechtfertigt.
Ich denke für den Foto-Einsteiger wird es wohl etwas zu „high Priced“ sein – aber schon der ambitionierte Hobbyfotograf wird die Qualität zu schätzen wissen und für den Profi der diese Brennweite nutzt ist es eigentlich gar nicht möglich daran vorbei zu kommen. Von meiner Seite gibt es auf jeden Fall eine absolut Kaufempfehlung!
Ich selbst hadere noch ein wenig ob ich mir das Objektiv zulegen werde – und zwar nicht aus qualitätsgründen, sondern lediglich weil 35mm eigentlich nicht so meine Brennweite ist.